Zum Problem der Profitratenberechnung
Eine Replik und ein Versuch, das Indikatorenverfahren zu präzisieren
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v6i24.1721Schlagworte:
Profitrate, BRD, Kapital, AkkumulationAbstract
Die Kritik von Christoph Diefenbach u. a. geht auf zwei Ebenen vor: Einmal werden die von uns benutzten empirischen Daten kritisch hinterfragt, um uns auf offensichtliche Mängel in der Benutzung dieser Daten im Rahmen unserer Analyse der
Kapitalentwicklung in der Bundesrepublik hinzuweisen. Einzelne Kritikpunkte sind durchaus berechtigt; zum Teil haben wir sie selbst als Vorbehalte formuliert. Diese Seite der Kritik betrifft konsequenterweise die Ebene der Marktpreise, die Erhebungs- und Kalkulationsmethoden der Statistik sowie deren Vergleichbarkeit und den interpretativen Rahmen. Auf der zweiten Ebene der Kritik gehen die Verfasser weiter: Prinzipiell wird von ihnen die Möglichkeit, auf Basis der erscheinenden Empirie der Marktpreisbewegungen auf Wertbewegungen rückschließen zu können, negiert. Auf diese Kritik werden wir uns in der folgenden Replik zunächst konzentrieren (I). Darüberhinaus geht in die Kritik ein Verständnis des Verhältnisses von Theorie und Empirie ein, das nicht nur eine problematische Interpretation des empirischen Scheins nach sich zieht, sondern auch unausgesprochen erhebliche politische Konsequenzen in sich birgt (II). Im weiteren werden wir die Bedingungen des Rückschlusses auf die Wertbewegung für das Verhältnis Kapitalrentabilität - Profitrate zu präzisieren versuchen, wobei wir in einer weiteren Annäherung diese Präzisierungen in unsere empirischen Untersuchungen einbauen (III).