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40 Jahre BRD-ein Datum, das Bilanzierungen, kritische Rück- und Ausblicke geradezu herauszufordern scheint. Der Versuchung, einen quasi lexikalischen Überblick über die Akteure bundesdeutscher Politik, Klassen, Staat, Parteien, Gewerkschaften etc. zu geben, sind wir allerdings nicht erlegen. Nicht die allzu offensichtlichen und schon oft-gerade auch in der PROKLA- diskutierten Verschiebungen und Strukturbrüche, sondern die eher leisen, kaum wahrgenommenen aber nichtsdestoweniger tiefgreifenden Entwicklungen und Merkwürdigkeiten interessierten uns. Bereits das bundesrepublikanische Staatsgebilde ist ein Kuriosum: vor 40 Jahren als Provisorium gegründet, mit nur vorläufiger Verfassung und Hauptstadt, gehört es inzwischen zu den dauerhaftesten der neueren deutschen Geschichte. Daß diese BRD eigentlich nur ein halbes, vorläufiges Deutschland sein sollte, ist aus dem Bewußtsein ihrer Bürger längst verschwunden, und auch konservative Politiker sprechen fast nur noch bei Reden auf den Treffen der Vertriebenenverbände davon. Lange Zeit hatte diese BRD sogar vielen ihrer Nachbarländer einiges an ökonomischer Prosperität und politischer Stabilität voraus. Zwar machte die Krise auch nicht vor dem bundesdeutschen »Wirtschaftswunder« halt und beendete die Zeiten der Vollbeschäftigung. Doch gerade in der Krise zeigte sich die ökonomische Stärke der BRD in der Weltwirtschaft: die »harte« D-Mark hat die Rolle des Dollar als »Weltgeld« schon erheblich ausgehöhlt. Keine der üblichen Wirtschaftsgeschichten der Bundesrepublik, sondern eine kleine Geschichte der D-Mark präsentieren Elmar Altvater und Kurt Hübner in ihrem Beitrag.
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