Bd. 24 Nr. 97 (1994): Netzwerke zwischen Markt und Staat

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Für viele Gesellschaften, die im vergangenen "neoliberalen Jahrzehnt" ihre Entwicklungshoffnungen auf die Dynamik eines entfesselten Marktes gesetzt haben, hat sich dieses Projekt als Tanz auf dem Drahtseil ohne Netz herausgestellt. Besonders tief war der ungesicherte Absturz in den »Transformationsgesellschaften« Ost- und Mitteleuropas, wo die marktliberalen Schocktherapien im Stile der Strukturanpassungsprogramme des IWF oder marktliberaler Sequenzprojekte mit wenigen Ausnahmen (in kleinen und bereits vergleichsweise entwikkelten zentraleuropäischen Ländern) gescheitert sind. Aber schon lange vor den Erfahrungen in Osteuropa zeigte sich in vielen lateinamerikanischen Ländern, daß das bloße Setzen auf den Markt nicht nur ökonomisch unzureichend ist, sondern auch zur Veränderung politischer Institutionen wie auch des »Politischen« selbstführt.

Veröffentlicht: 1994-12-01