Der gar nicht diskrete Charme der neoliberalen Konterrevolution
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v11i44.1544Schlagworte:
Neoliberalismus, Konterrevolution, Keynesianismus, ÖkonomieAbstract
Noch vor einem Jahrzehnt glaubten viele, sie sei am Schluß ihrer Weisheit und Wirksamkeit angelangt und zu Recht der Vergessenheit anheimgefallen: die Theorie des Neo-Liberalismus. In allen Ländern der westlichen Welt hatte die keynesianische Theorie des Staatsinterventionismus obsiegt; die Keynesianer besorgten das Geschäft der wissenschaftlichen Politikberatung und nicht mehr die Neoliberalen. Überall dort, wo sie noch eine Rolle spielten, kompromittierten sie sich mehr als sie mit ihren Veröffentlichungen wieder gutmachen konnten. Es schien so, als ob der Stern des neoliberalen Nobel-Preisträgers Milton Friedman als Berater der Nixon-Regierung mit deren skandalösem Abgang sinken würde. Die Anrüchigkeit der Neoliberalen Friedrich von Hayek - ebenfalls Nobelpreisträger -, Friedman und einer ganzen Schwadron von smarten Chicago boys wurde durch die Unterstützung der Pinochet-Diktatur noch verstärkt.