Nationale Wirtschaftspolitik unter Bedingungen globaler »finanzieller Instabilitäten«
Zu Fritz Scharpf's »angebotspolitischem Keynesianismus«
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v18i72.1289Schlagworte:
Wirtschaftspolitik, Keynesianismus, Finanzmärkte, ÖkonomieAbstract
Nach Fritz Scharpf sind die Zeiten des »hydraulischen« Keynesianismus angesichts internationalisierter Geld- und Finanzmärkte zu Ende. Nationale Wirtschaftspolitik kann nur noch auf externe Vorgaben reagieren und versuchen, über den Zugrtff auf die Lohnkosten die Profite der produktiven Kapitale zumindest auf das Niveau der Renditen auf den internationalen Geldmärkten anzuheben. Ziel dieses angebotsorientiert gewendeten Keynianismus ist die Verwirklichung des »Sozialismus in einer Klasse« (Scharpf). Der vorliegende Aufsatz kommt hingegen zu dem Ergebnis, daß nationalstaatliche Anpassungsversuche an die erratisch schwankenden Renditen auf den transnationalen Finanzmärkten die internationalen »financial instabilities« geradewegs in die nationalen Ökonomien transportieren. Der »neue« sozialdemokratische Weg aus der Krise kann der Größenordnung der aktuellen ökonomischen Problemlagen nicht gerecht werden.