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Seit den industriellen Neuerungen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts galten technische Entwicklungen den Apologeten wie den Kritikern der entstehenden kapitalistischen Gesellschaften als Motor für Wachstum und Wohlstand. Im Kommunistischen Manifest von 1848 bescheinigten Marx und Engels der Bourgeoisie, „massenhaftere und kolossalere Produktionskräfte“ geschaffen zu haben als alle früheren Generationen: „Unterjochung der Naturkräfte, Maschinerie, Anwendung der Chemie auf Industrie und Ackerbau, Dampfschiffahrt, Eisenbahnen, elektrische Telegraphen, Urbarmachung ganzer Weltteile, Schiffbarmachung der Flüsse…“ (MEW 4: 467). Unter den gegenwärtigen Bedingungen des privaten Eigentums nütze all dies allerdings nur den wenigsten, während die Entfesselung der produktiven Kräfte für die große Mehrheit der Bevölkerung nichts als Elend und Unterdrückung mit sich gebracht hätten. Doch reifte damit, davon waren Marx und Engels von Grund auf überzeugt, auch die materielle Basis für eine bessere Gesellschaft heran. Rund drei Jahrzehnte später schrieb Engels in Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft über die „heutigen gewaltigen Produktivkräfte“: „Aber einmal in ihrer Natur begriffen, können sie in den Händen der assoziierten Produzenten aus dämonischen Herrschern in willige Diener verwandelt werden. Es ist der Unterschied zwischen der zerstörenden Gewalt der Elektrizität im Blitze des Gewitters und der gebändigten Elektrizität des Telegraphen und des Lichtbogens, der Unterschied zwischen der Feuersbrunst und des im Dienst des Menschen wirkenden Feuers.“ (MEW 19: 223). Entscheidend für die Nutzbarmachung der technischen Errungenschaften der Zeit sei demnach die „gesellschaftlich planmäßige Regelung der Produktion“ (ebd.). Vertrauten die Markttheoretiker auf die segensreichen Wirkungen der Konkurrenz, die technische Entwicklungen zum Wohle aller weitertreiben und der Allgemeinheit zugänglich machen würden, so wurden hier im Gegensatz dazu grundsätzlich andere gesellschaftliche Steuerungsmechanismen eingefordert. Über alle ideologischen Gräben hinweg bestand jedoch auf beiden Seiten der Glaube an eine lineare Aufwärtsentwicklung, eine glatte Optimierung und – wie man es in der Sprache des 19. Jahrhunderts ausdrückte – eine stetige „Vervollkommnung“ der Technik.
PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft |ISSN: 0342-8176 | Impressum und Datenschutz