Politische Konzeptionen und Schwierigkeiten der KPI in der Krise - Ein Aufriß von Problemen einer Strategie der Arbeiterbewegung (II)
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v7i27.1697Keywords:
KPI, Krise, Arbeiterbewegung, Italien, ÖkonomieAbstract
In Prokla 26 haben wir im ersten Teil dieses Artikels die mit der ökonomischen Krise gegebene Problemlage in der italienischen Gesellschaft analysiert und zu zeigen versucht, daß die Krise von der bürgerlichen Klasse als politisches Disziplinierungsmittel gegen die Arbeiterklasse gewendet wird. Weiter haben wir versucht, die Tradition der heute wirksamen Strategievorstellungen der KPI darzustellen, um damit zu verdeutlichen, daß die Konzeptionen einer Politik in der Krise nicht nur ad hoc-Antworten sind, sondern ihre Wurzeln in der Geschichte, in den Erfahrungen der italienischen Arbeiterbewegung haben. Im Folgenden werden wir auf einige der konkreten politischen Vorstellungen zur Überwindung der Krise eingehen und zu zeigen versuchen, welchen Schwierigkeiten die italienische Arbeiterbewegung dabei ausgesetzt ist. Von der Art und Weise der Bewältigung dieser Schwierigkeiten hängt es wesentlich ab, ob die Ziele der Strategie - nämlich den Angriffen auf das materielle Lebensniveau und auf die politischen Errungenschaften entgegenzutreten und gleichzeitig die Hegemonie der Arbeiterklasse in der Gesellschaft auszubauen - erreicht werden können oder nicht. Die Grundfrage lautet: ,,Wie findet man aus der gegenwärtigen Krise einen Ausweg mit der Perspektive, auf dem Wege zum Sozialismus voranzukommen?" (1) Wie schwer die Antwort ist, verdeutlicht gerade die Situation der italienischen Arbeiterbewegung im Frühjahr 197 7 (2), in einer dramatisch zugespitzten Lage wie kaum jemals zuvor nach dem zweiten Weltkrieg.