»Rapallo«, Entspannungspolitik und Friedensbewegung
Eine Antwort auf F. Feher und A. Heller
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v15i60.1402Schlagworte:
Rapallo, Entspannungspolitik, Friedensbewegung, Deutschland, Osteuropa, SowjetunionAbstract
Der notwendige Disput zwischen oppositionellen Bewegungen im östlichen und im westlichen Teil Europas ist bisher kaum in Gang gekommen. Die Verständigungsschwierigkeiten scheinen auf beiden Seiten der Grenzen zu groß. Theoretiker und Literaten wie Jürgen Fuchs, György Konrad, Seweryn Blumsztajn und Lew Kopolew stoßen hierzulande bei der überwiegenden Mehrheit der Linken meist auf eine Mauer verlegenen Schweigens. Die Forderung nach Solidarität im Namen der Bürgerrechte ruft häufig Skepsis hervor, man verweigert sich ihr nicht offen, aber das Engagement bleibt gering. Diese Mauer der Borniertheit haben Ferenc Feher und Agnes Heller mit ihrem Text mit Verve zu durchbrechen versucht. Allerdings sind sie dabei, meine ich, von ihrem eigenen Schwung in recht abseitiges, unfruchtbares Gelände getragenworden. Es gibt kaum eine Passage in ihrem Artikel, mit der ich einverstanden wäre. Und gerade deshalb möchte ich eingangs betonen, daß ich diese Diskussion für wichtig halte, daß dieAusgangsprobleme von Feher/Heller von erheblicher Bedeutung sind, auch wenn ihre Antworten darauf nicht zu überzeugen vermögen, daß die Grenzen zwischen West- und Osteuropa nur dann durchlässiger werden, wenn auch in den Köpfen Blockaden abgebaut werden und dazu gehört auch die Diskussion mit der Opposition.