Zur Theorie des Staatskapitalismus - Probleme von Theorie und Geschichte in Theorien der Übergangsgesellschaft
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v4i11/12.1778Keywords:
Staatskapitalismus, Übergangsgesellschaft, SozialismusAbstract
Gegenwärtig wird in der sozialistischen Bewegung einiger westeuropäischer Länder das sichtbar gewordene Dilemma einer (als Kritik intendierten) Theorie der Übergangsgesellschaften thematisiert, wobei von unterschiedlichen Ansätzen her nach Interpretationen und Lösungen gesucht wird.
Das Dilemma dieser Kritik sei im Grunde ein Dilemma der Kritiker, weil diese Kritik aufgehört habe, Kritik in praktischer Absicht zu sein. Jiri Kosta kritisiert diese fehlende praktische Intention:
„Allgemeine Hinweise auf die Notwendigkeit politischer Entscheidungen und der Schaffung politischen Bewußtseins lösen nicht die Probleme der Planungspraxis." (1)
Der sozialistischen Bewegung in den noch kapitalistischen Ländern kann es bei der Analyse der Entwicklung der Übergangsgesellschaften allerdings nicht um die Lösung von Problemen der „Planungspraxis" gehen, sondern höchstens darum, die Erfahrung der realen Schwierigkeiten der sozialistischen Transfonnation für die eigene gesellschaftliche Praxis aufzunehmen; ,,praktische" Absicht also zutreffender im Sinne von „emanzipatorischer" Absicht. Die theoretische Analyse müßte sich dann allerdings - so folgert Helmut Fleischer - anders als bislang artikulieren, nämlich:
„in praktischen Termini als Ausdruck eines Interesses, welches der Theorie-Form nur als einen Moment einer Praxisform gilt." (2)