Flexible Akkumulation durch Urbanisierung
Reflektionen über »Postmodernismus« in amerikanischen Städten
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v17i69.1315Keywords:
Akkumulation, Urbanisierung, USA, PostmodernismusAbstract
Christopher Jencks (1984, S. 9) datiert das symbolische Ende moderner Architektur und den Übergang zur Postmoderne auf 15.32 Uhr des 15. Juli 1972. Zu dieser Uhrzeit wurde der Pruitt- Igoe-Wohnkomplex (eine Version von Le Corbusiers »moderner Wohnmaschine«) gesprengt, weil er als unerträgliche Umgebung für seine verarmten Bewohner angesehen wurde. Kurz darauf erklärte Präsident Nixon offiziell, die Krise der Stadt sei überstanden. Auch zur Symbolisierung vieler anderer Veränderungen in der politischen Ökonomie des entwickelten Kapitalismus ist das Jahr 1972 kein schlechtes Datum. Etwa zu diesem Zeitpunkt wurde die kapitalistische Welt aus der erstickenden Lähmung der Stagflation, die den langen Nachkriegsboom zu einem »wimpering end« gebracht hatte, förmlich herausgerüttelt und begann sich ein scheinbar neues und ganz anderes Regime der Kapitalakkumulation herauszubilden. Das neue Regime, das während der tiefen Rezession der Jahre 1973-75 in Bewegung gesetzt und durch die ebenso heftige »Reagan-Rezession« von 1981-82 gefestigt wurde, zeichnet sich durch eine erstaunliche Flexibilität in Bezug auf Arbeitsmärkte, Arbeitsprozesse, Waren- und Konsummuster aus