Bd. 17 Nr. 69 (1987): Reformen in Osteuropa

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Seit dem Amtsantritt von Michail Sergejewitsch Gorbatschow ist offensichtlich, daß die »sozialistischen Länder« in eine neue Reformperiode eingetreten sind, wenngleich diese Reformen zum Teil sehr viel weiter zurückreichen als bis zur Wahl des neuen sowjetischen Generalsekretärs. Zu welchen Resultaten diese neue Reformperiode führen wird, ist bislang schwer einzuschätzen, dennoch scheint es - um eines besseren Verständnisses der dort ablaufenden Prozesse willen-angebracht, wenigstens den Versuch zu unternehmen, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Doch soll zuvor an die erste Reformperiode in den 60er Jahren erinnert werden. Auch die damalige Entwicklung hatte in der bundesrepublikanischen und westeuropäischen Linken eine breite Debatte ausgelöst: Eine wenigstens kurze Vergegenwärtigung dieser Debatte kann helfen, eigene Lernprozesse bewußter zu machen und die Wiederholung alter Fehler zu vermeiden. Um den Preis grober Vereinfachung könnten die damaligen Beiträge zwei kontroversen Ansätzen zugeordnet werden: Der eine wählte das Regulationsmodell, der andere das Herrschaftssystem als Ausgangspunkt.

Veröffentlicht: 1987-12-01