Notizen zur Klassenanalyse der BRD durch das PKA
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v5i17/18.1751Schlagworte:
Klassenanalyse, BRD, Klassenfrage, PKAAbstract
In der gegenwärtigen marxistischen Diskussion der Klassenanalyse Westdeutschlands sind im wesentlichen zwei Richtungen zu unterscheiden (3). Die eine macht sich daran, den wirklichen Akkumulationsprozeß des gesellschaftlichen Gesamtkapitals und seiner Teile, die Bedingungen und Formen staatlicher Tätigkeit, die daraus folgenden Lebensbedingungen der Lohnarbeiter zu untersuchen und knüpft daran erste Analysen von Bewußtseinsformen und Kämpfen als der Grundlage jeder revolutionären Taktik. Zu dieser Richtung wären etwa viele Arbeiten im Rahmen dieser Zeitschrift zu zählen. Die andere Richtung bemüht sich zunächst darum, die erscheinende Sozialstruktur mithilfe der aus der bürgerlichen Produktionsform sich ergebenden Klassenbestimmungen zu entschlüsseln und sozialstatistisch zu ordnen. Hierher gehören etwa die Arbeiten des IMSF und die hier zur Debatte stehende Untersuchung des Projekts Klassenanalyse (PKA). Die Arbeiten des Instituts für marxistische Studien und Forschungen (IMSF) leiden infolge der Unverbundenheit und des Zusammenwerfens von Momenten des Arbeitsprozesses, der Wertbewegung und der realen Geschichte an erheblichen analytischen Fehlern und Unschärfen (4). Demgegenüber stellt die Untersuchung des PKA im Rahmen des sozialstatistischen Zweigs der Klassenanalyse zweifellos eine fortgeschrittenere Form dar. In der gründlichen statistischen Aufarbeitung der Klassenstruktur ist ein sehr wichtiger Beitrag zur gegenwärtigen Klassenanalyse zu sehen.