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Den Wahlkampfslogan vom 'Modell Deutschland' muß man nicht zuletzt deshalb ernst nehmen und analysieren, weil in diesem Begriff eine spezifische Form gesellschaftlicher Krisenverarbeitung/-bewältigung beansprucht wird, deren Resultate nicht nur viele linke 'Krisenhoffnungen' zunichte gemacht haben. Zugleich steht das 'Modell Deutschland' mit dem Ende des gegenwärtigen Krisenzyklus und den Veränderungen auf dem Weltmarkt, die in den 80er Jahren zu erwarten sind, vor Problemen, deren Verarbeitung schwieriger sein werden denn zuvor. Nicht nur die Analysen dieser zu erwartenden Probleme, sondern auch die Antworten, die die staatliche Politik darauf gibt, dürften für die Linken von großer Relevanz werden, wenn sie eine Alternative zum 'Modell Deutschland' entwickeln wollen. Wir haben für dieses und das nächste Heft Autoren bzw. Autorengruppen·aus unterschiedlichen wissenschaftlichen und politischen Zusammenhängen eingeladen, in Beiträgen die Existenzbedingungen und Alternativen des 'Modell Deutschland' zu analysieren und zu diskutieren. Im folgenden wollen wir den Rahmen dieser Diskussion stichwortartig umreißen und versuchen, eigene Positionen zu den aufgeworfenen Problemen zu formulieren - soweit dies in einer redaktionellen Einleitung sinnvoll ist. Den Beiträgen von Esser / Fach / Simonis, Hirsch und Roth, den Sozialistischen Studiengruppen und ]. Taeger in diesem Heft werden im nächsten Heft voraussichtlich Beiträge von W.D. Narr, D. Albers und P. v. Oertzen folgen. Darüber hinaus haben wir verschiedene ausländische Genossen eingeladen, das 'Modell Deutschland' aus ihrer Sicht zu beschreiben. Diese Beiträge entstammen sehr verschiedenen politischen Positionen und wir hoffen, daß mit der Veröffentlichung auch die Kontroversen sichtbar werden. Zugleich sind - so meinen wir - diese Positionen aber auch repräsentativ für das Spektrum der Diskussion innerhalb der Linken in der Bundesrepublik, das z.B. auf der 1. Sozialistischen Konferenz in Kassel vertreten war.
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