Naturwissenschaftliche Denkformen und ökonomische Struktur
Zur Fortsetzung der Solm-Rethel-Diskussion
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v9i34.1649Schlagworte:
Solm-Rethel-Diskussion, Naturwissenschaft, Ökonomie, DenkformtheorieAbstract
Fast sieben Jahre nach der ersten Veröffentlichung von Sohn-Rethels „Geistige und körperliche Arbeit"· melden sich in der ,linken Öffentlichkeit' die Betroffenen zu Worte: Naturwissenschaftler. lm Februar 1977 organisierte der Studienbereich Mathematik der Universität Bremen anläßlich der Beendigung von Sohn-Rethels mehrjähriger Gastprofessur an diesem Seminar ein Symposium zum Thema „Warenform und Denkform". Initiiert wurde das Symposium von Hochschullehrern des mathematischen Studienbereiches, die zusammen mit Sohn-Rethel im Rahmen der Mathematiker- Ausbildung das Lehrprojekt ,,Kritik der Maschinisierung von Kopfarbeit als gesellschaftlicher Formzusammenhang" leiteten. Im Heft 29 der ProKla beschäftigte sich L. Hieber, ein Physiker, mit der Bedeutung der Denkformtheorie für die Selbstreflexion naturwissenschaftlicher Arbeit - so der Titel des Aufsatzes. Zwei Beispiele, die natürlich nur unzureichend auf die Verbreitung der Schriften Sohn-Rethels unter den ,linken' Naturwissenschaftlern verweisen. Dennoch: die Verbreitung existiert, Sohn-Rethels Arbeiten werden auf ihre Stärken und Schwächen hin diskutiert, auch wenn (weil?) die etablierten Wissenschaftstheorien sie bisher entweder weitgehend ignorieren oder denunzieren.