Die Normalisierung der Doppelmoral
Vierzig Jahre deutsch-israelische Beziehungen
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v18i73.1274Schlagworte:
BRD, Israel, USA, Linke, FaschismusAbstract
Trotz ihres einzigartigen moralischen Pathos sind die deutsch-israelischen Beziehungen deutscherseits v.a. Amerika- bzw. Westpolitik, während Israel die Beziehungen primär aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen pflegt. Sie sind Teil eines Dreiecksverhältnisses, in dem die Dynamik der deutsch-israelischen Beziehungen von der der deutsch-amerikanischen und der amerikanisch-israelischen mitbestimmt wird. In der deutschen Innenpolitikwaren sie stets Knotenpunkt gegenstrebiger moralischer Diskurse: Alibi für mangelnde Faschismusbewältigung; Protestinstanz, um diese einzuklagen. Die Linke schwankt zwischen schmfer Israelkritik und der Furcht, damit die neokonservative »Entkriminalisierung« der deutschen Geschichte zu begünstigen und droht sich damit moralisch zu paralysieren.