Ökonomische Voraussetzungen bäuerlicher Interessenvertretung in der BRD (2. Teil)
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v6i23.1725Schlagworte:
Ökonomie, Landwirtschaft, Interessensvertretung, BRDAbstract
Der folgende Versuch, auf Basis der Marx'schen Wertlehre Bestimmungsmomente für die Preisbildung agrarischer Produkte auf einer ganz allgemeinen Ebene zu entwickeln (66), impliziert zugleich eine Kritik an dem· m.E. analytisch untauglichen Instrument der sogenannten „Agrarpreisschere" (67), die sowohl beim DBV (68) als auch bei bürgerlichen und marxistischen Ökonomen eine gleichermaßen beliebte Kategorie ist, die Einkommensdisparität zwischen landwirtschaftlichem und gewerblichem Sektor zu erklären. J. Kleinsorge führt dazu aus: ,,Die für die Landwirtschaft Produktionsmittel liefernden Konzerne ... , realisieren ihre riesigen Profite auf Kosten der Bauern, indem sie deren Betriebsmittelausgaben vergrößern, während die Bauern ihre Erlöse nur durch höchste Leistungssteigerung verbessern können. Von 1949 bis 1970 wurden den Bauern der BRD über die Preisschere mehr als 60 Mrd. DM entzogen" (69).