Zu einer modernen Ökonomie der DDR
Leitlinien für eine öffentliche Strategiediskussion
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v20i78.1208Schlagworte:
DDR, Ökonomie, Krise, Kapitalismus, SozialismusAbstract
Die DDR befindet sich in einem »Teufelskreis« von ökonomischen, ökologischen, ideologischen, theoretischen und machtpolitischen Zwängen. Weder der von vielen für einzig möglich erachtete Pfad eines nationalistischen Kapitalismus der freien Konkurrenz noch die sichere Sackgasse des real existierenden Sozialismus weisen einen Ausweg aus dem Teufelskreis. Denn weder lokal noch global läßt sich die Ökonomie einer modernen Gesellschaft über eine Universalisierung der bekannten Marktmechanismen und/oder der tradierten Machtdispositive gestalten. Einzig durch eine öffentliche Förderung dezentraler Kooperationsinitiativen, die die Subjekte und Kollektive zu eigenverantwortlicher Steuerung der Innovationsprozesse in den Alltagswelten und in der Gesamtgesellschaft motivieren, könnte sich die DDR-Gesellschaft zu einer wahrhaft modernen Gesellschaft transf armieren. Konkrete Kooperationsprojekte auf allen gesellschaftlichen Ebenen (und darin eingeschlossen solche der wirtschaftlichen Ost-West-Kooperation) müßten, so Marz, strategisch, eng und demokratisch, nicht aber kurzfristig, locker und elitär konzipiert und realisiert werden. Vor allem aber müßten sie aiif dem Prinzip der Reziprozität aufbauen - d.h. auf einer wechselseitigen Nutzung der Stärken eines jeden Kooperationspartners.