Stammarbeiter und Krisenbetroffenheit
Fallanalysen zur Differenzierung der Krisenbetroffenheit angelernter Arbeiter
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v9i36.1632Keywords:
Krise, Arbeiterbewegung, Krisenbetroffenheit, KrisenbearbeitungAbstract
Die inzwischen langjährige Massenarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik läßt die Frage aufwerfen, wieso eine derart weitreichende Verletzung strategischer Lebensinteressen der lohnabhängigen Bevölkerung weder offene politische Legitimationskrisen entzündete noch eine stärker auf die Abwehr betrieblicher Arbeitsplatzvernichtung gerichtete gewerkschaftliche Interessenpolitik zu erzwingen vermochte (1). Auch Diskussion und Kampf um die Arbeitszeitverkürzung haben nichts daran geändert, daß - so etwa bei der Krisenregulierung im Saargebiet - der Abbau von Arbeitsplätzen auf betrieblicher Ebene ohne nennenswerte Konflikte durchgesetzt wird und Gewerkschaften und Betriebsräte allenfalls auf die Milderung oder Umverteilung von Krisenlasten drängen - dies freilich um den Preis der Vereinnahmung in Entscheidungs- und Legitimationsmuster, die eine Mobilisierung der Betroffenen ausschließen (2).