Kein Ausweg
Zur Kritik utopistischer Revolutionstheorien
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v11i43.1559Schlagworte:
Revolutionstheorien, Utopie, Marxismus, Widerspruch, KapitalismusAbstract
Die seit längerer Zeit laufende Debatte um die Aussagefähigkeit oder Erneuerungsbedürftigkeit der marxistischen Theorie - als Resonanz der 'Krise des Marxismus', wie Althusser den Einbruch in die Glaubwürdigkeit des Mar,dsmus-Leninismus benannte - hat neben den Bemühungen der Rekonstruktion und Bekräftigung ihrer essentiellen Bestimmungen auch erneut Ansätze hervorgerufen, die sich durch die Verwerfung fundamentaler Bausteine dieser Wissenschaft auszeichnen. Insbesondere mehren sich die Stimmen, die zum einen an der von Marx wissenschaftlich begründeten Kompetenz der Arbeiterklasse - nämlich sozialer Träger des Umwälzungsprozesses der bürgerlichen Gesellschaft zu sein - zweifeln und/ oder die zum anderen das unmittelbare Produkt der Arbeiterklasse, die große Industrie, als der freien Assoziation entgegenstehend ansehen. Die politische Stärke dieser Positionen ist in dem Umstand begründet, daß die lange Lebensepoche der bürgerlichen Gesellschaft und somit die Entwicklungsfähigkeit der kapitalistischen Produktionsweise sowie die vorfindlichen Verhältnisse der sogenannten 'real-sozialistischen' Länder die Aussicht auf einen historisch-gesicherten Aufbau der freien Organisation der Produzenten, der
kommunistischen Gesellschaft, als zweifelhaft erscheinen lassen.