Die Krise der Kapitalverwertung - eine Kritik an den Thesen von Glyn/Sutdiffe
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v4i14/15.1762Keywords:
Kapitalverwertung, Sozialismus, Profitabilitätskrise, Politische ÖkonomieAbstract
In einem Kapitel ihres Buches „British Capitalism, Workers and the Profit Squeeze" (1) geben Andrew Glyn und Bob Sutcliffe der Hoffnung Ausdruck, daß ihr Buch einen Beitrag leisten möge zum politischen Kampf für den Sozialismus. Zu diesem Zweck haben sei eine beträchtliche Menge statistischen Materials bearbeitet und alles in allem eine Studie fertiggestellt, die auf ihrem Gebiet bisher einzigartig und wichtig ist. Vor aller notwendigen Kritik an diesem Buch muß eines deutlich gesagt werden: die Linke in Großbritannien schuldet den Verfassern Dank für den wahrscheinlich ersten wirklichen ernstzunehmenden Versuch einer empirischen Untersuchung über die Ursachen der gegenwärtigen Krise des britischen Kapitalismus. Sie behaupten, daß die gegenwärtige Krise in Großbritannien den Kampf der Arbeiter um die Erhaltung ihres Lebensniveaus gleichzeitig verwandle in den Kampf um eine revolutionäre politische Strategie innerhalb der Arbeiterbewegung. Angesichts der jüngsten Rückschläge für die militanten Teile der Arbeiterbewegung, wie man sie beim Zusammenbruch des Widerstands gegen die Phase 2 der den Lebensstandard der Arbeiter drückenden ·Lohn-Preis-Stop-Politik von Premierminister Heath beobachten konnte, und angesichts der weiteren Tatsache, daß die britische Wirtschaft im Augenblick eine der größten Wachstumsraten seit dem Krieg erlebt, ist der Augenblick gekommen, die zentralen Thesen des Buches von Glyn/Sutcliffe kritisch unter die Lupe zu nehmen.