Scheinbar konfliktfrei aneinander vorbei. Eine Retrospektive auf die Generationsbeziehungen in den achtziger Jahren in der DDR
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v20i80.1190Keywords:
DDR, Generationsbeziehungen, Krise, Kultur, ModernisierungAbstract
Die seit den siebziger Jahren immer offensichtlicher werdenden gesellschaftlichen Krisenprozesse in der DDR haben auch entscheidende Veränderungen in den Lebenszusammenhängen der Heranwachsenden und im Verhältnis zu vorangegangenen Generationen eingeleitet. Infolge der zunehmenden Durchstaatlichung ihrer Lebensvähältnisse wurde für die Jugendlichen immere mehr die Erfahrung sozialer Schließungen in ihren Bildungs- und Berufschancen, begleitet von einem Legitimationsverfall schulischer Lernangebote und politischer Partizipationsmöglichkeiten, bestimmend. Andererseits fand gegenläufig dazu ein Wandel in den soziokulturell und medial vermittelten Lernprozessen statt, der als »nischenhafte« Modernisierung des Alltagskulturellen aufgefaßt werden kann. Dieser Prozeß hat ebenso eine gewisse Erosion in den traditionellen Autoritätsverhältnissen und E,fahrungsbezügen zur Erwachsenengeneration begünstigt.