Mit gemischten Gefühlen
Zur Akzeptanz der sowjetischen Reform in den »Bruderparteien«
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v17i69.1313Schlagworte:
Sowjetunion, Osteuropa, Reformen, Ökonomie, RGWAbstract
Aus reformpolitischer Perspektive hat sich die Binnenstruktur des RGW seit der Wahl einer neuen KPdSU-Führung im März 1985 geradezu dramatisch verändert: Die Blockführungsmacht, die bis dahin als der entscheidende Garant des Status quo zu gelten hatte, verwandelte sich in die Avantgarde eines Aufbruchs zu neuen Ufern. Der- mehr oder weniger stark ausgeprägte - strukturpolitische Konservatismus in den kleineren europäischen RGW-Staaten (Bulgarien, CSSR, DDR, Polen, Rumänien und Ungarn) kann nun nicht mehr länger mit dem drohenden Verweis auf den Großen Bruder in Moskau gerechtfertigt werden. Das wirft für die Führungen dieser Länder enorme Legitimationsprobleme auf, könnte ihnen aber auch neue Chancen eröffnen.