CfP PROKLA 220 (3/2025): Arbeit. Raum. Kämpfe.
Die Welt wird räumlich neu konfiguriert. Der Neuanstieg des Protektionismus, die Zuspitzung geopolitischer Spannungen, der Aufstieg der BRICS-Staaten, die Krise in der Automobilindustrie – all dies und mehr hängt mit räumlicher Transformation von kapitalistischer Produktion und von Arbeitsprozessen zusammen. Zentrale Elemente davon sind beispielsweise das weltumspannende Handels- und Logistiknetzwerk des Projekts der Seidenstraße, die Verdichtung, aber auch Vulnerabilität von globalen Produktionsketten oder die weltweite Konkurrenz um Rohstoffe für den »grünen« Kapitalismus. Diese Ausgabe der PROKLA will derartige räumliche Neukonfigurationen aus der Perspektive der Arbeitsgeografie diskutieren.
Vor allem im englischsprachigen Raum ist die Schule der Labour Geography (Arbeitsgeografie) entstanden, die kapitalismuskritisch, aber nicht kapitalzentriert vorgeht. Aus ihrer Perspektive wird betont, dass das Kapital als antagonistisches Verhältnis zwischen Arbeiter*innen und Kapitalist*innen begriffen werden muss; ein Verhältnis, das räumlich produziert und umkämpft ist. Damit ist die Produktion des kapitalistischen Raums nicht allein aus den Bedürfnissen der Kapitalseite abzuleiten, sondern als Ergebnis von Auseinandersetzungen zwischen den räumlich manifestierten Zielen von Arbeiter*innen und ihren Gegenspielern zu begreifen. Im Vordergrund steht das räumliche Agieren von Arbeiter*innen und der Arbeiter*innenbewegung, sowohl implizit im Alltagshandeln als auch explizit in der Art und Weise, wie sie sich räumlich organisieren. Dabei verfolgen sie ihre eigenen Ziele der sozialen Reproduktion, die auch räumlich in Widerspruch zu der Akkumulationsdynamik des Kapitals stehen.
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Frist für Exposés ist der 10. Februar 2025. Zusendung bitte an: redaktion [at] prokla.de.
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