Krise der Zeiterfahrung und industrielle Zeitwirtschaft

Autor/innen

  • Jürgen P. Rinderspacher

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v12i46.1532

Schlagworte:

Krise, Zeitwirtschaft, Industrie, Zeit

Abstract

Wir knüpfen im folgenden an eine Diskussion an, die in den frühen 70er Jahren mit der Einführung von Gleitzeit-Systemen begann und die u.a. von B. Teriet unter dem Schlagwort »Zeitsouveränität« weitergeführt und mit der Forderung nach einer umfassenden Veränderung gesellschaftlicher Zeitstrukturen und individueller Zeitverwendung verbunden worden ist (vgl. Teriet 1977). Mit dieser Idee, die schon in den 60erJahren in Frankreich propagiert wurde (vgl. Chalendar 1972), verbindet sich vor allem auch die Vorstellung der Befreiung der Menschen in den hochindustrialisierten Ländern vom Diktat fremdbestimmter Zeitstrukturen. Individuelle zeitliche Optionen in und außerhalb der Arbeit sollen vergrößert werden. Großen Anklang finden solche Ansätze z.B. in Kreisen der Alternativbewegung, stellt doch die Selbstbestimmung über die eigene Zeit eine wichtige Voraussetzung für die Aufteilung zwischen erwerbswirtschaftlicher Arbeit und sogenannter Eigenarbeit dar. Aber auch aus arbeitsmarktpolitischer und -theoretischer Perspektive betrachtet sind neuartige Arbeitszeitstrukturen von erheblicher Relevanz, denn da eine freie Bestimmung über Dauer und Lage der Arbeitszeit zumeist zu verkürzten Arbeitszeiten führt, könnten durch die hieraus resultierende Verknappung des verfügbaren Arbeitsvolumens mehr Arbeitssuchende als bisher einen Arbeitsplatz finden.

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Veröffentlicht

1982-03-01

Zitationsvorschlag

Rinderspacher, J. P. (1982). Krise der Zeiterfahrung und industrielle Zeitwirtschaft. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 12(46), 119–133. https://doi.org/10.32387/prokla.v12i46.1532

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