Call for Papers für PROKLA 224 (Heft 3, September 2026): Kämpfe ums Recht
Die Rolle des Rechts in gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen scheint aktuell wieder stark politisiert. Während der Rechtsstaat nicht nur in hegemonialen Wirtschaftsnationen eng mit Verfassung, politischer Demokratie und dem Schutz von Minderheitsrechten verbunden war, wird das liberale Rechtsverständnis heute zunehmend infrage gestellt. Mit dem Erstarken autoritärer und extrem rechter Kräfte nehmen nicht nur die Angriffe auf die liberale Demokratie, sondern auch auf das mit ihr verbundene Rechtsverständnis zu. Das lange in vielen Disziplinen entpolitisiert wirkende Recht, das politische Aushandlungsprozesse oft als externe Restriktion überwachte, abwägte und Grenzen setzte, wird nun offen als politische Instanz angegriffen. Das Verhältnis von Recht und Unrecht bzw. Recht und Gerechtigkeit verändert sich, spitzt sich neu zu und wird zunehmend offensichtlicher Kampffeld von gesellschaftlichen Konflikten. Kämpfe um das Recht und seine Mobilisierungspotenziale sind dabei keineswegs neu, sondern haben eine lange, widersprüchliche und räumlich variierende Geschichte.
Angesichts der globalen Tendenzen einer zunehmenden Politisierung des Rechts und der offensichtlichen Krise des liberalen Rechtsverständnisses halten wir die Analyse von Rechtskämpfen für ein fruchtbares Unterfangen, um gesellschaftliche Kräfteverhältnisse zu verstehen und das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit neu zu bestimmen. In dieser Ausgabe der PROKLA möchten wir die bisherigen Debatten und Anwendungsbereiche des vor allem im deutschsprachigen Raum rezipierten Konzepts »Rechtskämpfe« zusammenführen.
Hier geht es zum ausführlichen Call for Papers für PROKLA 224 (3/2026).
Frist für Exposés ist der 9. Februar 2026. Zusendung bitte an: redaktion [at] prokla.de.
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