Zur Homosexuellen-Diskussion in der Prokla / Das Gesetz zum Schutz des Gemeinschaftsfriedens
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v6i22.1737Keywords:
Homosexualität, GemeinschaftsfriedenAbstract
In der Prokla 16 begannen wir die Diskussion über das Homosexuellen-Problem mit dem Beitrag „Homosexuellenunterdrückung in der bürgerlichen Gesellschaft" der Autoren Graf/Steglitz. Als Reaktion auf diese Veröffentlichung lag uns kurz darauf eine Kritik von Hoffmann/v.d. Marwitz/Runze „Wie können Tunten Sozialisten sein?" vor. In der Redaktionskonferenz ergab sich Zustimmung für den Abdruck unter den Bedingungen, daß das Manuskript bezüglich seiner Verständlichkeit überarbeitet und die Polemik gegen die Autoren des ersten Aufsatzes gestrichen wird. Ein Teil der Redaktion lehnte den Abdruck des Aufsatzes aufgrund auch weitreichender inhaltlicher Bedenken ab. Sowohl die ausführliche Diskussion der Einwände gegen den Artikel wie die Kontrolle der Überarbeitung fanden aber nicht mehr statt, da die Redaktionsarbeit in der Prokla mit den zunehmenden finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten des Politladen/ Erlangen belastet war. Mit der Veröffentlichung der nicht ausreichend bearbeiteten Fassung des Hoffmann/Runze/v.d. Marwitz-Artikels in Prokla 17 / 18 haben wir einige Prinzipien unserer Redaktionsarbeit durchbrochen, was wir zumindest im nachhinein sichtbar machen wollen. Es geht uns dabei nicht um die Haltbarkeit einzelner, inhaltlicher Positionen in dem Aufsatz, deren Diskussion intern in der Prokla und in anderen Zeitschriften (1) bereits weitergeführt worden ist, sondern um die Art und Stoßrichtung der Kritik.