Wahl der Technologie und Beschäftigung in Entwicklungsländern
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v11i42.1565Keywords:
Technologie, Beschäftigung, Entwicklung, WeltmarktAbstract
Für das anhaltend große Interesse, das seit mehreren Jahren auch in der BRD der Frage der Wahl der Technologie im Industrialisierungsprozeß der Entwicklungsländer entgegengebracht wird, dürften insbesondere folgende Gründe maßgebend sein:
- Die allgemein verlangsamten industriellen Wachstumsraten in den westlichen Industrienationen sind von einem entsprechend niedrigen Stand der Neu- und Erweiterungsinvestitionen begleitet.
- Die Branchenstruktur der BRD weist eine im Vergleich zu den übrigen hochentwickelten Industrienationen besonders ausgeprägte Stellung der Industrien des Kapitalgütersektors aus, der zudem in der Zusammensetzung der Exporte vorherrschend ist.
- Die allgemein verlangsamten industriellen Wachstumsraten in den westlichen Industrienationen werfen daher für den Kapitalgütersektor der BRD ein besonders schwerwiegendes Problem in Form einer langfristigen Stabilisierung der Nachfrage auf. War es in den 50er und 60er Jahren für die westdeutsche Industrie noch möglich, angesichts einer asynchron verlaufenden Konjunktur in den westlichen Industrienationen die fehlende interne Nachfrage durch steigende Exporte zu kompensieren, so scheint gegenwärtig aufgrund der verallgemeinerten Konjunkturentwicklung dieser Ausweg verwehrt zu sein.
- Unter der wohl realistischen Annahme einer noch fortdauernden Periode verlangsamten industriellen Wachstums oder gar rezessiver Konjunkturentwicklung in den westlichen Industrienationen, stellt sich allgemein für diese Länder, insbesondere auch für die BRD, das Problem, Möglichkeiten zu erschließen, die Nachfrage für die Industrien des Kapitalgütersektors langfristig zu stabilisieren.