Konjunktur, individuelle Betroffenheit und Zukunftsperspektiven der Lohnabhängigen
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v12i46.1529Keywords:
Arbeit, Zukunft, Krise, KonjunkturAbstract
Die Diskussion der Marxschen Theorie in der westdeutschen Linken war von Beginn an eng mit der Frage nach einer theoretischen Bestimmung der Bewußtseinsform verbunden. Die Anfang der 70er Jahre veröffentlichten Beiträge in der - mittlerweile eingestellten - Zeitschrift »Sozialistische Politik« dokumentieren den Versuch, im Rückgriff auf die Marxsche Theorie die in der bürgerlichen Gesellschaft vorherrschenden Einstellungen und Anschauungen sowie die Bedingungen ihrer Veränderung zu bestimmen. Leitfaden dieses Ansatzes einer marxistischen Theorie des Gesellschaftsbewußtseins war - soweit er sich auf die Darstellung der bürgerlichen Gesellschaft im »Kapital« bezog - der Zusammenhang von ökonomischen Formbestimmungen, den sich hieraus ergebenden sozialen Beziehungen und den entsprechenden Bewußtseinsformen. Die Gesamtheit der »Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, ... welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt.« So hatte Marx im Vorwort von »Zur Kritik« den Leitfaden für sich formuliert. Im Nachvollzug seiner Analyse mußte es demnach darum gehen, den Zusammenhang von ökonomischer Struktur und Bewußtsein zu bestimmen, d. h. in der systematischen Analyse des Kapitalverhältnisses die hierdurch bedingten gesellschaftlichen Bewußtseinsformen aufzufinden.