Die polnische Wirtschafts- und Gesellschaftskrise: Folge des Ost-West-Handels, Sowjetischen Raubhandels oder verfehlter wirtschaftlicher Entwicklungsstrategie?

Autor/innen

  • Renate Damus

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v12i48.1507

Schlagworte:

Polen, Krise, Handelspolitik, Sowjetunion, Ökonomie

Abstract

Die »TAZ« (Tageszeitung, 19.8.82, S. 9) veröffentlichte imJanuar eine Rede des polnischen Parteiökonomen und »glühenden Verfechters« der Gierekschen Wirtschaftspolitik Marian Rajski, gehalten auf einer Parteikonferenz der Danziger Region im Mai 1981 im Vorfeld des außerordentlichen 9.,Parteitags der PVAP Guni 1981). In ihr wird sowjetischer Raubhandel für die polnische Wirtschaftsmisere verantwortlich gemacht. »Genossen, die Partei muß den Mut und die Stärke finden, die Ursachen der gegenwärtigen Krise aufzudecken, deren Ursachen in einem ungerechten Handelsaustausch liegen, der an einen totalen Raub grenzt.« Im einzelnen sind die Methoden sowjetischen Raubs Rajskis Meinung nach
- die seit 1976 »voll« stattfindende Verrechnung in Transferablen Rubeln (»für die UdSSR ist der Transfer-Rubel ein wunderbares Mittel, je 62 Kopeken in einen US-Dollar umzutauschen, doch der Gewinn der Sowjetunion von jedem Dollar ist gleichzeitig unser Verlust.«) Dies ist die entscheidende Ursache, andere kommen hinzu:
- Polen mußte im Fünfjahrplan 1976-80 (a) die hochwertigsten Güter an die Sowjetunion liefern. Zur Erstellung dieser Güter benötigte Polen z.T. (b) westliche Zulieferungen, es mußte also Devisen verausgaben, sich im Westen verschulden, um sowjetische Ansprüche erfüllen zu können, ( c) die Westverschuldung ist somit Ergebnis sowjetischer Lieferforderungen.

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Veröffentlicht

1982-09-01

Zitationsvorschlag

Damus, R. (1982). Die polnische Wirtschafts- und Gesellschaftskrise: Folge des Ost-West-Handels, Sowjetischen Raubhandels oder verfehlter wirtschaftlicher Entwicklungsstrategie?. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 12(48), 19–66. https://doi.org/10.32387/prokla.v12i48.1507