Die neuen Gesichter der Jugend
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v20i80.1189Schlagworte:
Jugend, Kultur, Soziologie, Subkultur, ArbeitAbstract
Die Grundthese ist, daß die biographische Selbstverortung heutiger Jugendlicher wesentlich auf einschneidende Veränderungen dreier Relevanzsysteme reagiert: ( 1) die nach wie vor kaum prognostizierbaren Wandlungen und Risiken des Beschäftigungssystems, (2) die zerfallenden Strukturen traditioneller Familien- und Paarbeziehungen und (3) die ständige Verschiebung symbolischer Artikulationsfronten sowohl in der dominanten Kultur der Erwachsenen als auch zwischen den Subkulturen der Jugendlichen. Als Trend schält sich heraus, daß die Kumulationen der Ungewißheit einerseits pragmatische und »konventionelle« Orientierungen begünstigen und daß andererseits auch bei skeptisch-oppositionellen Jugendlichen die Kontrastfolie vorangegangener Protestgenerationen den Nimbus der Radikalität verblassen läßt.