Anmerkungen zur Bauernpolitik der Deutschen Kommunistischen Partei
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v3i8/9.1799Schlagworte:
Bauernpolitik, DKP, Arbeiterklasse, Agrarpolitik, EigentumsfrageAbstract
Das Bild des Bauern als ,,Kostgänger der Gesellschaft" und der Landwirtschaft als einer mit Subventionsgeldern aufrechterhaltenen Idylle, das von der bürgerlichen Presse gezeichnet wird, hat sicherlich auch auf die Haltung der Linken in der
Bauernfrage abgefärbt. Hinzu kommt, daß es in der Arbeiterbewegung immer wieder Strömungen gab, die die Bauern rechts liegen lassen wollten. Das Guthaer Programm der Sozialdemokratischen Partei von 1875 fo1mulierte, gegenüber der Arbeiterklasse seien „alle anderen Klassen eine reaktionäre Masse", und das Erfurter Programm von 1891 vertrat die These, daß alle Klassen außer der Arbeiterklasse „die Erhaltung der Grundlagen der heutigen Gesellschaft zum gemeinsamen Ziel haben." (1) Bucharin stellte in einer Rede „über die Bauernfrage" vor der Erweiterten Exekutive der Komintern 1925 fest, daß in den „zentralen Ländern England, Deutschland und Amerika ... unser Einfluß auf die Bauernschaft gleich Null ist." (2) Daran dürfte sich bis zur Machtergreifung Hitlers nicht viel geändert haben, obwohl die KPD gleich im folgenden Jahr „Das Gesicht dem Dorfe zu!" (3) -wandte und die Landrevue der DKP heute schreibt: ,,Kommunisten auf dem Land - Bauernpolitik hat große Tradition." (4) Die Tatsache, daß das Bauernhilfsprogramm der KPD erst 1931 verkündet wurde, spricht für sich.