Die Fiskalpolitik in der Wirtschaftskrise 1974/75
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v7i28.1684Schlagworte:
Fiskalpolitik, Wirtschaftskrise, Gewerkschaften, Keynesianismus, StaatAbstract
Die aktuelle Krise ist stärker als alle bisherigen Krisen von einer intensiven Diskussion der Möglichkeiten staatlicher Krisenüberwindung und der Funktion und Stellung des Staates im ökonomischen Kreislauf überhaupt begleitet gewesen. Eine Analyse des tatsächlichen Handelns der staatlichen Institutionen und die Überprüfung der theoretischen Ansätze zur Erklärung dieser Handlungen, ist allerdings nicht nur wichtig für die wissenschaftliche Diskussion, sondern ebenso für das Verständnis der Strategien und Forderungen von Gewerkschaften und Parteien.
Im folgenden wird kurz die ökonomische Ausgangslage charakterisiert, sowie eine Analyse der unterschiedlichen Anforderungen von Gewerkschaften und Unternehmerverbänden an die staatliche Wirtschaftspolitik vorgenommen. Im Anschluß
daran soll die Handlungsweise des Staates in der Krise aufgezeigt und einige Ansatzpunkte zur theoretischen Erklärung diskutiert werden. Ziel des Beitrags ist es hierbei nicht, eine umfassende Analyse der Krise 1974/75 vorzulegen. Im Vordergrund der Betrachtung stehen die Auswirkungen der Krise auf den Staatssektor und seine Reaktion auf diese Krise, wobei die kurzfristigen Maßnahmen in einem Beziehungszusammenhang zu den strukturellen Veränderungen des Staatssektors stehen, die letztlich aus seiner Stellung im Reproduktionsprozeß resultieren.