"An Schwierigkeiten mangelt es uns wahrlich nicht ... "'
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v14i54.1455Schlagworte:
Gewerkschaften, Arbeit, Arbeitslosigkeit, BRDAbstract
Ich möchte auf ein paar Thesen von Walther Müller-Jentsch nachfragend eingehen. Wenn ich Walter Müller-] entsch richtig verstanden habe, vertrat er in seiner These die Auffassung, daß die Gewerkschaften zunehmend nur noch Partikularinteressen vertreten, daß die Klassenerfahrungen im Betrieb nicht mehr so erfahrbar sind und daß Angestellte schlechter organisierbar seien. Ich würde gern wissen, ob Walther Müller-J entsch damit von den gleichen Erfahrungen ausgeht, von denen wir im Betrieb ausgehen müssen. Wir erleben in den Betrieben im Augenblick zunehmend, daß die Meinungsfreiheit an den Werkstoren aufhört, daß nicht nur einfache Mitglieder, sondern auch durch das Gesetz geschützte Funktionäre gemaßregelt werden, die offen ihre Meinung zu politischen Fragen sagen. Zum Beispiel AntiStrauß- Aufkleber zu tragen, führt zu Entlassung; in der Pause Flugblätter zu verteilen für die Friedenskundgebung, führt zur schriftlichen Abmahnung von Betriebsräten; die Jagd auf Kranke nimmt Formen an, die fast unbeschreibbar sind- also ich kann nur sagen, mir mangelt es nicht an Klassenerfahrungen im Betrieb, und meinen Kollegen auch nicht.