Zum Problem der Ableitung des Bürgerlichen Staates
Die Oberfläche der bürgerlichen Gesellschaft, der Staat und die allgemeinen Rahmenbedingungen der Produktion
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v3i7.1803Schlagworte:
Produktion, Bürgerlicher Staat, Staatsableitung, WerttheorieAbstract
Die in der gegenwärtigen Phase der Rekonstruktion Marxscher Theorie auffälligen Bemühungen um eine historisch-materialistische Theorie des bürgerlichen Staates werden vor allem dadurch erschwert und bringen wohl auch deshalb derart heterogene Charakteristika und Ableitungen hervor, weil die Frage nach dem Verhältnis von allgemeinem Begriff des Kapitals und Empirie in unterschiedlichster Weise beantwortet oder als Frage nicht einmal gestellt wird. Wo die „Anstrengungen des Begriffs" von vornherein mit der Gewöhnung an eine Terminologie verwechselt werden und wo die Analyse eines konkreten Stückes Zeitgeschichte kein Problem darstellt, weil sie angeblich in den theoretischen Fundierungen historisch besonderer Revolutions-Taktiken (Lenins Imperialismus-Theorie) (1) bereits hinreichend geleistet worden ist, dort kann das Verhältnis von allgemeinem Begriff und Empirie kein Problem mehr darstellen; denn die Selektion empirischer Phänomene hat allein den Zweck, die unbefragt übernommene Imperialismus- Theorie zu verifizieren. Der Erklärungsschematismus, dem auch der Staat subsumiert wird, ist bei diesen Gruppen (,,KPD", KSV, KB-Gruppen, KSB ... ) von bestechender Simplizität: der Imperialismus bringe „Schrecken, Elend, Unterdrückung, Verwilderung und Ruin" (2) mit sich und lasse auch den Klassencharakter des Staates, welcher als Ausschuß der Bourgeoisie jene Tendenzen befördern muß, immer offensichtlicher werden.