Preisbildung, Monopol und Spekulation beim städtischen Boden
Ein Beitrag zur Diskussion um die Bodenrechtsreform
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v3i10.1784Schlagworte:
Bodenrechtsreform, Preisbildung, Monopol, SpekulationAbstract
Durchschnittliche Bodenpreissteigerungen von 1 000 % innerhalb von 10 Jahren in Ballungsgebieten (1); Gewinne durch Widmungsänderung von landwirtschaftlicher in städtische Nutzung des Bodens in Höhe von 50 Milliarden innerhalb von 10
Jahren (2); innerstädtische Sanierungen in fast jeder größeren Stadt, die Wohngebiete in Geschäfts- und Verwaltungsareale verwandeln (3), markieren das Ausmaß an räumlichen Bewegungen in den industriell entwickelten Regionen und die Probleme, die sich in diesem Zusammenhang aus dem privaten Grundeigentum und seiner spezifischen gesellschaftlichen Einbindung und Absicherung ergeben. Die Literatur, die diese Phänomene beschreibt, ist mittlerweilen zahlreich, insbesondere die Nachrichtenpresse wartet nahezu täglich mit Spekulationsgeschichten und Skandalen, horrenden Gewinnen der Grundbesitzer (,,Jeden Morgen, wenn er aufwacht, ist Baron Finck um eine Million reicher"), Erpressungen gegenüber Gemeinden und neuerdings auch Zusammenbrüchen spekulativer Bauvorhaben auf. Eine Vielzahl von Bürgerinitiativen und Protestgruppen werden durch die Folgen von Bodenpreissteigerung und Bodenspekulation aktiviert, auch die Gewerkschaften sehen hier eines der Hauptprobleme bei der Verteuerung der Lebenshaltung und Verschlechterung der Lebensbedingungen (4).