Kapitalistische Krise und Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik
Zum Verhältnis von Überakkumulation von Kapital und Überproduktion von Waren, struktureller und zyklischer Arbeitslosigkeit in der aktuellen Krise 1974/75
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v5i19/20/21.1739Schlagworte:
Krise, Arbeitslosigkeit, BRD, Überakkumulation, KapitalAbstract
Die Frage nach den ökonomischen Ursachen der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik kann und darf nicht nur an der Entwicklung eines Zyklus festgemacht werden, sondern muß auf dem Hintergrund der historischen Entwicklung des Kapitalverhältnisses, der Entwicklung der Widersprüche in der Kapitalakkumulation und des Verhältnisses der Klassen zueinander, beantwortet werden. Wird dagegen nur das zyklische Auf und Ab betrachtet, können die historischen Kräfte hinter der Bewegung der kapitalistischen Gesellschaft kaum noch ausgemacht werden: schließlich gab es in Westdeutschland zyklische Krisen ohne die Entwicklung einer massiven Arbeitslosigkeit! Die aktuell hohe Arbeitslosigkeit gerät dann zum Betriebsunfall oder zur bewußt von Unternehmern zum Zwecke der Disziplinierung der Arbeiter produzierten massenhaften Freisetzung von Arbeitern. Um mit Werner Meißner zu sprechen: ,,wilde Investitionsstreiks" bzw. ,,spontane Kapitalniederlegungen" sind die Ursache der zyklischen Krise.