Wie real ist die Realanalyse?
Eine Kritik an dem methodischen Ansatz in ,,Entwicklungsphasen und -tendenzen des Kapitalismus in Westdeutschland". (2 Teile, Prokla, IV. Jg, 13, 16, 1974)
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v6i24.1720Schlagworte:
Kapitalismus, Entwicklung, Westdeutschland, RealanalyseAbstract
In den zwei Jahren seit der Veröffentlichung der BRD-Analyse durch die Prokla 13, 16 unterlag sowohl deren inhaltliches Ergebnis als auch deren Methodik immer grösserer Verbreitung. Dabei wurde mit der Zeit die Zahl der Einwendungen und Einschränkungen tendenziell immer geringer, während andererseits der Grad der festen überzeugung von der Richtigkeit des Vorgehens und der Ergebnisse stetig anstieg. So wurde jener Indikator „Kapitalrentabilität" noch innerhalb des zweiteiligen Artikels stillschweigend mit der „Profitrate" gleichgesetzt, und daraus wurde in der Folgeausgabe der Prokla 17, 18 ein „sogar in historischer Analyse nachweisbarer Fall der Profitrate" (1). Vorsichtig formulierte und verklausulierte-Vorbehalte hinsichtlich der Methode, wie sie noch in Prokla 13 zu finden sind, werden nicht mehr aufgegriffen; es genügt den Autoren seitdem, darauf zu verweisen, daß man zu diesen Fragen bereits „detaillierte methodische überlegungen" angestellt habe (2). Ein solcher Hin weis gibt sodann den Weg frei, um die Indikatoren aus Prokla 13, 16 quasi als vorgefertigtes Rechenprogramm anzuwenden: Fürwahr eine ideale Standardvorlage zur raschen Anfertigung von politökonomischen Analysen für beltebige Länder (3).