Diskussion: Lohn für Hausarbeit: Die höchst emanzipatorische Verbindung von Frauen, Lohn und Arbeit

Autor/innen

  • Albert Krölls

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v10i39.1601

Schlagworte:

Hausarbeit, Lohnarbeit, Arbeit, Emanzipation

Abstract

Die Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen Lage der Hausfrauen läßt die Bewegung ,,Lohn für Hausarbeit" einen Vergleich mit der Sphäre der bezahlten Berufstätigkeit anstellen, dem sie entnimmt, daß die von den Frauen im Rahmen der bürgerlichen Familie für die Reproduktion von Mann und Kindern verrichteten Tätigkeiten nicht entlohnt werden (1). Folgerichtig widmet man sich in diesen Kreisen der Aufgabe, (unter Berufung auf Marx) das erstrebte Gegenteil zu begründen. Die Gemeinsamkeit aller theoretischen Anstrengungen, aus politökonomischen Kategorien die Forderung nach Zahlung von Hausarbeitslohn abzuleiten, besteht in der interessierten Übertragung der in der Welt der bezahlten Berufstätigkeit herrschenden Bestimmungen auf den Bereich der familialen Arbeit. Bei einer derartigen Betrachtungsweise wird jedoch davon abgesehen, daß die Leistungen der Frauen für die individuelle Reproduktion der Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft in der Privatsphäre, im Rahmen der sozialen Beziehungen der bürgerlichen Familie erbracht werden, innerhalb derer die Gesetze von Markt, (Mehr-)Wert und Lohn gerade keine Geltung besitzen. Weder ist die Ehefrau Produzentin der Ware Arbeitskraft - sie trägt lediglich zur Produktion und Reproduktion des Arbeitsvermögens bei, ohne daß ihre Tätigkeit in dessen Wert einginge-, was man nicht zuletzt daraus ersehen kann, daß der Verkauf dieser Ware durch ihren Eigentümer selber erfolgt. Noch handelt es sich bei der arbeitsteiligen Verpflichtung der Ehepartner auf den Zweck der Familie um den Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen der Frau an den Mann um den Preis der Partizipation an dessen Lohn.

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Veröffentlicht

1980-06-01

Zitationsvorschlag

Krölls, A. (1980). Diskussion: Lohn für Hausarbeit: Die höchst emanzipatorische Verbindung von Frauen, Lohn und Arbeit. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 10(39), 183–187. https://doi.org/10.32387/prokla.v10i39.1601

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