»Neue Arbeitszeitpolitik« - schlechte Zeiten für Frauen
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v12i49.1500Schlagworte:
Arbeitszeitpolitik, Geschlechterverhältnisse, Sozialstaat, PatriarchatAbstract
Das Problemfeld »Frauenarbeit« hat in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion inzwischen eine gewisse Tradition. Zur Klärung von Konzepten und zur Analyse von Bedingungsfaktoren trugen nicht unwesentlich Impulse aus der Neuen Frauenbewegung bei. Sie beleuchtete die Hausarbeit als »Arbeit« von Frauen, die das sog. weibliche Arbeitsvermögen zugleich formt und einfordert (Qstner 1978). Daß Frauen für Hausarbeit primär zuständig sind, prägt ihre Zeitstrukturen sowohl im Tageslauf als auch im Lebenszyklus. An eben diesen Sachverhalt knüpft das wesentliche Diskriminierungsmoment der Frauenerwerbsarbeit an, die Segmentation der Arbeitsmärkte (Beck-Gernsheim 1976). Weil Frauen nur begrenzt zeitlich verfügbar sind und - jedenfalls im statistischen Durchschnitt - die Berufstätigkeit aus Familiengründen unterbrechen, werden Frauen überwiegend den sog. sekundären Arbeitsmärkten zugeordnet, In den schlechten Arbeitseinsatzbedingungen dieser Sektoren ist Fluktuation einkalkuliert.