Der französische Reformblock aus Sozialistischer Partei, Linksgewerkschaften und neuen sozialen Bewegungen -
Chancen für einen 'Neo-Korporativismus' in Frankreich?
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v14i54.1461Schlagworte:
Linke, Gewerkschaften, Frankreich, Bewegungen, KorporatismusAbstract
Seit 1981 ist in Frankreich eine aus Sozialisten, Kommunisten und Linksliberalen gebildete Regierung an der Macht. Bereits seit langem wird die französische Gewerkschaftsbewegung von zwei Gewerkschaftsbünden ( C. G. T. und C.F.D. T.) dominiert, die ein explizit linkes, revolutionäres
Selbstverständnis haben und in ihren Aktionsinhalten und -formen entsprechend ausgerichtet sind. In den 70er Jahren artikulierte sich überdies im Gefolge des Mai '68 ein ganzes Spektrum neuer sozialer Bewegungen ( Ökologisten, Feministinnen, Regionalisten); diese agierten überwiegend auf außerparlamentarischer Ebene, teilweise auch parteiförmigparlamentarisch. Ein ideales Terrain also, sollte man meinen, für ein breites Fortschrittsbündnis mit sozialistisch-reformerischer Programmatik und Politik, das von seiner sozialen Basis und Ideologie her geradezu »gramscianische« Ausmaße hat und in den verschiedenen sozialen und politischen Arenen (Parlament, Staatsverwaltung, industrielle Beziehungen, Wirtschaft, Selbstorganisation der 'societe civile') antikapitalistische Transformationsprozesse auf den Weg bringen könnte. Anzunehmen wäre ein dichtes Geflecht von Kommunikations- und Verflechtungsbeziehungen in diesem Reformblock.