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Einige Bemerkungen zu Personalinformationssystemen
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v14i55.1449Schlagworte:
Personalinformationssysteme, Technik, Technologie, ArbeitAbstract
Wissen über das Personal, seine sogenannten Eigenschaften, Einstellungen, Fähigkeiten, sein tatsächliches (Fehl-)Verhalten etc. ist schon immer eine wesentliche Bedingung von Macht und Herrschaft gewesen. Es bietet nicht nur jeweils konkrete Ansatzpunkte für disziplinarische
Taktiken und Maßnahmen, sondern auch die Basis für Entscheidungen über die jeweilige Verwendbarkeit des Personals im Rahmen gegebener Zwecke und Ziele. Die Trias »Befehl - Gehorsam - Bericht« ist wie die notwendige Verschränkung von Planung und Kontrolle in ihren historischen Formen an die Möglichkeiten und Grenzen der Macht gebunden, sich in einem beidseitigen 'Lernprozeß' aus den konkreten Kämpfen und Auseinandersetzungen als disziplinarische Strategien immer wieder neu herauszubilden. Nie hatte aber bisher das Wissen über Personen ausgereicht, auf lange Sicht die Machtnetze zu erhalten; nie war Herrschaft total einseitig, sie existierte immer nur stabil auf asymetrischer Gegenseitigkeit. Jedoch war sie immer denjenigen 'total' erschienen, die sich in ihrem Widerstand auf die 'Waffen' der Vergangenheit beschränkten, wie auch all jenen, die aus der Warte der Macht die vergangenen Kämpfe eingekreist zu haben glaubten.