Entwicklung des japanischen Kapitalismus und marxistische Wirtschaftswissenschaft in Japan
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v17i66.1349Schlagworte:
Entwicklung, Kapitalismus, Japan, Marxismus, WirtschaftswissenschaftAbstract
Die Ankunft des Kommandeurs der Indischen Flotte der Vereinigten Staaten, Perry, mit vier Kriegsschiffen im Jahre 1853 versetzte der japanischen Feudalgesellschaft, die mehr als 220 Jahre abgeschlossen war, einen kräftigen Schlag: fortan war sie der westlichen Zivilisation ausgesetzt. 1858 schloß Japan mit fünf Staaten, darunter den USA, England und Frankreich, Handelsverträge ab und öffnete die Häfen Yokohama, Nagasaki und Hakodate. Damit wurde Japan gewaltsam in die kapitalistische Welt hineingezogen und erlebte nun einen stürmischen Handels-Boom. Dieser Handels-Boom löste in der japanischen Wirtschaft eine kräftige Inflation aus und führte zur Verelendung der bäuerlichen und sonstigen arbeitenden Bevölkerung. Das Ergebnis war eine Revolution, deren Hauptkraft die mit dem Tokugawa-Regime unzufriedene untere Kriegerklasse bildete. Der Slogan der Revolutionäre lautete anfangs »Ehrt den Kaiser und vertreibt die Barbaren!«, aber als man 1863 im Krieg zwischen dem auf Kyushu gelegenen Lehnsfürstentum Satsuma und England die Kraft des europäischen Kapitalismus zu spüren bekommen hatte, trat an seine Stelle der Slogan »Öffnet das Land und stürzt das Tokugawa-Regime!« Folglich riß die 1867 errichtete Meiji-Regierung die feudalen Gesellschaftsinstitutionen nieder und verwandte alle Kraftdarauf, die Voraussetzungen für die Entwicklung des Kapitalismus zu schaffen.