Die Faszination der Amoralität

Zur Systemtheorie der Moral, mit Seitenblicken auf ihre Resonanzen

Autor/innen

  • Sighard Neckel
  • Jürgen Wolf

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v18i70.1303

Schlagworte:

Systemtheorie, Moral, Luhmann, Resonanz

Abstract

Die offenkundige Attraktivität der Luhmannschen Systemtheorie gerade auch für »linke« Intellektuelle besteht nicht zuletzt in der erklärten Abstinenz der Theorie von jeder moralischen Gesellschaftskritik. Im Zentrum des Aufsatzes steht deshalb eine Auseinandersetzung mit der systemtheoretischen Soziologie der Moral. Es zeigt sich, daß die Luhmannsche Moraltheorie ihrem Anspruch, eine Soziologie der Moral mit moralfreien Begriffen zu formulieren, nicht gerecht wird, weil sie sich ihren eigenen historischen Voraussetzungen gegenüber indifferent zeigt. Die Luhmannsche Moraltheorie bringt letztlich ihren soziologischen Gegenstand, den sozialen Gehalt der Moral, zum Verschwinden. Sie gerät zur handlungsentlastenden Institution, die dem 'moralischen Minimalismus' (post)moderner Lebensformen zum theoretischen Ausdruck verhilft.

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Veröffentlicht

1988-03-01

Zitationsvorschlag

Neckel, S., & Wolf, J. (1988). Die Faszination der Amoralität: Zur Systemtheorie der Moral, mit Seitenblicken auf ihre Resonanzen. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 18(70), 57–77. https://doi.org/10.32387/prokla.v18i70.1303

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