Spanien, Europa und Lateinamerika: Zur Geschichte legendärer Kulturbeziehungen

Autor/innen

  • Norbert Rehrmann

DOI:

https://doi.org/10.32387/prokla.v19i75.1260

Schlagworte:

Spanien, Europa, Lateinamerika, Kultur, Panhispanismus, Kolonialismus

Abstract

Die in Europa (insbesondere in Spanien) und Lateinamerika mittlerweile begonnene Auseinandersetzung über Sinn und Zweck der für 1992 in Sevilla geplanten »Fünfhundertjahrfeierlichkeiten« (V centenario) aus Anlaß der Entdeckung Amerikas macht deutlich, daß zahlreiche historische Konflikte noch immer virulent sind, weil die Wahrnehmung des »Anderen« noch immer durch obsolete Konzepte und ethnozentristische Prämissen getrübt wird. Wie der gesamteuropäische Lateinamerikadisput illustriert, charakterisiert die sogenannte Leyenda Negra ( »Schwarze Legende«, die Europa als Ganzes von historischer Verantwortung freispricht und dem »grausamen Spanien« den Schwarzen Peter zuschiebt) dabei nicht allein die tatsächlichen und vermeintlichen Grausamkeiten Spaniens, sondern auch einen extremen Ethnozentrismus aufgeklärtester Geister im übrigen Europa, der das »lyrische« Pathos des spanischen Panhispanismus seit der lateinamerikanischen Unabhängigkeit an Zynismus und Arroganz zuweilen noch übertrifft.

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Veröffentlicht

1989-06-01

Zitationsvorschlag

Rehrmann, N. (1989). Spanien, Europa und Lateinamerika: Zur Geschichte legendärer Kulturbeziehungen. PROKLA. Zeitschrift für Kritische Sozialwissenschaft, 19(75), 109–131. https://doi.org/10.32387/prokla.v19i75.1260

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