Die Kehrseite der Mode: Migranten als Flexibilisierungsquelle in der Pariser Bekleidungsproduktion
Ein Vergleich mit Berlin
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v21i83.1164Schlagworte:
Modeindustrie, Migrationsgesellschaft, Flexibilisierung, Berlin, ParisAbstract
Neustrukturierung und Einführung fortgeschrittener Technologien in der Bekleidungsproduktion und -distribution gehen mit einer starken Tendenz zur Informalisierung und zur Beibehaltung scheinbar überholter Produktionsstrukturen einher. Die letztgenannte Entwicklung und die Rolle, die Immigranten und Minderheiten dabei spielen, bildet den Schwerpunkt des Artikels. Er beleuchtet ein fortwährendes Zusammenspiel einerseits zwischen den Anforderungen der Bekleidungsproduktion und andererseits den ökonomischen Beschränkungen, Erwartungen und allgemeinen Merkmalen der Immigranten. Die Bekleidungsproduktion, besonders die modeorientierte Damenkonfektion, begünstigt Flexibilität und kleine Produktionseinheiten und verlangt Toleranz für Unwägbarkeiten und informelle Arbeitsformen. Genau dies macht sie attraktiv für jene, die fähig sind, sich bereitwillig auf solche Anforderungen einzulassen. Genau dies trifft für die Immigranten zu. Sie haben keine attraktiven Alternativen. Gleichzeitig sind aber manche von ihnen in der Lage, Ressourcen zu mobilisieren und auf die Unterstützung durch Netzwerke sozialer Gemeinschaften zurückzugreifen.