»Freundschaft« in der bürgerlichen Gesellschaft
Ein Beitrag zur Ideengeschichte
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v22i87.1081Schlagworte:
Ideengeschichte, Freundschaft, SoziologieAbstract
Bezogen auf die Schule der schottischen Moralphilosophie wird die Frage diskutiert, ob die bürgerliche Gesellschaft und ihr Wirtschaftssystem dem sozialen Beziehungstyp »Freundschaft« förderlich sind. Eine im wesentlichen auf Adam Smith konzentrierte Rezeption läßt die Vergleichgültigung in den interessebestimmten Beziehungen der modernen Gesellschaft gleichsam als Voraussetzung zweckfreier Freundschaft erscheinen, deren besonderer Status erst vor dem Hintergrund verbreiteter Indifferenz erkennbar wird. Andere Autoren wie Kames oder Miliar betonen dagegen stärker den »imperialen Charakter« der wirtschaftlichen Gesinnung. Freundschaftsföhigkeit wäre demnach eine in der bürgerlichen Gesellschaft eher unwahrscheinliche Tugend.