Angst, Aggression und die nationale Denkform
Osteuropäische Konflikte
DOI:
https://doi.org/10.32387/prokla.v22i87.1074Schlagworte:
Nation, Nationalismus, Osteuropa, KonfliktAbstract
Die den mittel- und osteuropäischen Nationalismus tragende Denkform gründet in spezifischen Mechanismen: Die Zuschreibung individuellen Handelns auf Kollektive macht kollektive Bestrafangen plausibel, die dann zu wechselseitigen, sich zirkulär bestätigenden Strafaktionen fahren können. Im Hintergrund steht die Angst vor dem Tod der Nation - sei es durch »Überflutung«, sei es durch separatistische Zerstückelung. Die Angst jener, die sich mit der Nation identifizierten, ist eine Realität - wenn auch mit fiktiven, durch politische Emotionalisierung erzeugten und damit von Dritten kalkulierbaren Ursachen.